Der Bestrahlungsablauf
Erste Vorstellung und Aufklärungsgespräch (Dauer ca. 1 Stunde)
Nach der Überweisung in unsere Praxis informieren wir unsere Patienten in
einem ausführlichen Gespräch über die Behandlungsaussichten, das Ziel der Behandlung, Therapiemöglichkeiten und Alternativen, Verhaltensweisen während der Therapie, mögliche Nebenwirkungen und die Therapiedauer.
Damit wir uns ein vollständiges Bild der Erkrankungssituation machen können, ist es wichtig, dass sich unsere Patienten mit möglichst vollständigen Krankenunterlagen vorstellen. Diese sollten uns für eine optimale Planung möglichst bereits vor der ersten Vorstellung vom zuweisenden Arzt zur Verfügung gestellt werden.
Festlegung des therapeutischen Vorgehens
Die Festlegung des geeigneten therapeutischen Vorgehens erfordert in vielen Fällen die Abstimmung mit Ärzten anderer Fachdisziplinen und ggf. die Vervollständigung der Voruntersuchungen. Wird gemeinsam mit dem Patienten der Entschluss zur Strahlenbehandlung getroffen, erfolgt die Vereinbarung weiterer Termine zur Vorbereitung und Einleitung der Therapie.
Computertomographie zur Bestrahlungsplanung (Dauer ca. 30 Minuten)
Die Bestrahlungsplanung beginnt zumeist mit einer speziellen Computertomographie. Die vorher bestimmte Liegeposition wird mit speziellen Lagerungshilfen unterstützt und für die gesamte Bestrahlungszeit beibehalten. Zusätzlich können andere Untersuchungen oder eine Wiederholung der Planungsuntersuchung zur Verbesserung der Planung notwendig sein.
Bestrahlungsplanung
Im Rahmen der Bestrahlungsplanung erfolgt die Festlegung der Bestrahlungstechnik. In Zusammenarbeit von Strahlentherapeuten und Medizinphysikexperten wird eine aufwendige dreidimensionale Bestrahlungsplanung durchgeführt. Die Anordnung der Bestrahlungsfelder wird bei der Simulation auf den Patienten übertragen.
Simulation
In den meisten Fällen kann heute durch die 3D-Bestrahlungsplanung eine sogenannte „virtuelle“ Simulation durchgeführt werden, so dass ein zusätzlicher Planungstermin für den Patienten vermieden werden kann. In besonderen Fällen ist die Simulation der Bestrahlungsfelder zusätzlich durch ein Röntgengerät notwendig. Mit Hilfe der am Beschleuniger montierten Röntgenröhren (On Board Imager (OBI)) kann ebenfalls eine Simulation bzw. Lagekontrolluntersuchung durchgeführt werden.
Tägliche Bestrahlung, Behandlungszeit, Bestrahlungspausen
Die täglichen Bestrahlungen finden von Montag bis Freitag zwischen 8.00 Uhr und ca. 18.00 Uhr statt. In der Regel werden 5 Bestrahlungen pro Woche (Montag bis Freitag) an den modernsten Linearbeschleunigern verabreicht, wobei an jedem Tag die gleiche Dosis eingestrahlt wird. Die jeweilige Bestrahlungszeit ist kurz und dauert im Allgemeinen nur wenige Minuten. Die geplanten Bestrahlungsfelder werden durch digitale Röntgenbilder dokumentiert und über den gesamten Bestrahlungsverlauf kontrolliert.
Die Erstbestrahlung erfolgt grundsätzlich unter Kontrolle eines fachkundigen Strahlentherapeuten. Die weiteren Bestrahlungen erfolgen durch speziell ausgebildete technische Mitarbeiter (MTRA).
Die Bestrahlungsfelder werden regelmäßig durch die Ärzte kontrolliert. Längere Bestrahlungspausen oder Unterbrechungen sind aus strahlenbiologischen Gründen in der Regel nicht vorgesehen bzw. zu vermeiden, um die Wirkung der Strahlentherapie nicht zu mindern. Kommt es ungeplant zu Pausen, bestehen Möglichkeiten diese – falls nötig – durch entsprechende Maßnahmen zu kompensieren.
Ambulante und stationäre Strahlentherapie
Vielfach kann die Strahlentherapie ambulant erfolgen, da sie nur gering oder mäßig belastet. Eine stationäre Strahlentherapie ist für Patienten mit Begleiterkranken oder reduziertem Allgemeinzustand, bei der Kombination der Bestrahlung mit speziellen Chemotherapeutika oder bei Mehrfachbestrahlungen pro Tag sinnvoll.
Kontrolluntersuchungen nach Strahlentherapie
Neben den Nachsorgeuntersuchungen der zuweisenden Fachärzte sind die Strahlentherapeuten nach der Strahlenschutzverordnung zur regelmäßigen nebenwirkungsbezogenen Kontrolluntersuchungen verpflichtet. In der Regel vereinbaren wir ca. 2 Monate nach Ende der Bestrahlung den ersten Termin. Zur Koordination der zum Teil erforderlichen Begleitdiagnostik steht unser Sekretariat gerne zur Verfügung.